Projekte 2023 - 2027

REHgional

Durch Globalisierung und steigenden Wohlstand hat sich das Konsumverhalten im Südburgenland stark verändert: Fleisch kommt heute meist aus dem Supermarkt, kleinere Fleischereien verschwinden, Tierhaltung und Herkunft sind für Konsumenten kaum nachvollziehbar. Gleichzeitig wächst die Nachfrage nach regionalen, nachhaltigen Lebensmitteln – hier hat Wildbret großes Potenzial: Es stammt aus der
Region, verursacht keine langen Transportwege, keinen Schlachtstress und keine Medikamentenbelastung. Das Südburgenland zählt zudem zu den wildreichsten Regionen Mitteleuropas.
Derzeit wird Wild jedoch kaum koordiniert vermarktet: Vieles geht an Zwischenhändler, Verarbeitungsstätten fehlen, Wissen über Fleischzerlegung und Veredelung geht sowohl bei Jägern als auch im Gewerbe verloren, Ausbildungsmöglichkeiten sind begrenzt und kaum vorhanden. Dadurch bleibt ein erhebliches Wertschöpfungspotenzial ungenutzt. Ein Reh erzielt derzeit im Zwischenhandel rund 2,80 €/kg, in
der Direktvermarktung hätte es das Potential bis zu 15 €/kg – eine Steigerung um über 400 %.
Das Rehwild ist ein integraler Bestandteil der Kulturlandschaft des Südburgenlandes, eine jedoch bislang weit unterschätzte und wenig genutzte Ressource mit hohem Potenzial zur Steigerung regionaler Wertschöpfungsketten, beispielsweise in der Direktvermarktung, oder als kulinarisches Highlight für die Gastronomie und damit verbundener Attraktivierung der Region aus touristischer Sicht. In diesem Projekt bündeln wir bereits vorhandene Initiativen lokaler Akteure, um eine tragfähige Basis für die nachhaltige und wertbringende Bewirtschaftung des Rehwildes zu legen. Dazu stärkt unser Projekt drei notwendige Säulen der Bewirtschaftung: 1) die Ausbildung der Jägerschaft zur Sicherung der professionellen Produktion hochwertigen Wildbrets, 2) die Schaffung der notwendigen Infrastruktur für Bewirtschaftung und Verarbeitung, sowie 3) Entwicklung neuer Vermarktungskonzepte und deren praktische Umsetzung in Pilotveranstaltungen.

Im Projektauswahlgremium zur Förderung empfohlen.

Maßnahmen:

Schwerpunkt Ausbildung:
• Bewusstseinsschaffung für das Wertschöpfungspotenzial des Wildbrets in der Jägerschaft
• Schaffung einer innovativen Ausbildungs- und Trainingsmöglichkeit für den Umgang und die Fertigkeit mit der Waffe
• Verbesserung der Wildbretqualität durch bessere Aus- und Weiterbildung der Jägerschaft
• Entwicklung und Schulung effizienter Bejagungsstrategien 
Schwerpunkt Infrastruktur:
• Adaptierung bestehender Verarbeitungsinfrastruktur und Anschaffung notwendiger Geräte für eine fachlich solide Ausbildung (Zerwirkung, Veredelung)
• Anschaffung Wärmebilddrohne zu Schulungszwecken
Schwerpunkt Vermarktung und Öffentlichkeitsarbeit:
• Verbesserung der Zusammenarbeit der Jägerschaft in der Region hinsichtlich Koordination der Bejagung und Vermarktung des Wildbrets
• „From Nose to Tail“: Etablierung einer ganzheitlicheren Verwertung des erlegten Wildes
• „From Field to Fork“: Bewusstseinsschaffung für die hohe Qualität und Nachhaltigkeit des regional produzierten Wildbrets bei Konsumenten und Gastronomie
• Steigerung der regionalen Verwertung und Wertschöpfung des Produktes Wildbret

Zweck:

Ausbau von Wertschöpfungsketten und Erschließung neuer Absatz- und Vermarktungsketten

Kosten:

€ 255.002,03

Laufzeit:

Oktober 2025 - Oktober 2028

Projektträger:

ARGE REHgional
Glöckelbergweg 17
7561 Heiligenkreuz i.Lafnitztal

Ältere Projekt-Perioden

Nach oben

Bundesministerium Wir leben Land Land Burgenland EU